Rechtsanwälte Lindenberg & Witting
Kanzlei für Arbeitsrecht

Geschäftsführer

Lindenberg & Witting

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Jessica D.
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Sascha O.

Bekannt aus

Geschäftsführer

Geschäftsführer haben per Gesetz bestimmte Rechte und Pflichten. Dazu zählt zum Beispiel, dass der Geschäftsführer nicht nur gegenüber der Gesellschaft haftet, sondern auch gegenüber Dritten. Die Begriffe Geschäftsleitung und Geschäftsführung werden im Volksmund oft als Synonyme füreinander verwendet. Tatsächlich bezeichnet man mit dem Begriff der Geschäftsleitung in der Regel jedoch die höhere Führungsebene eines Unternehmens, obwohl sie in der Hierarchie des Unternehmens unter der Geschäftsführung ist.

Im Nachfolgenden daher alles zum Thema Geschäftsführer:

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Was macht ein Geschäftsführer?

Als Geschäftsführer bezeichnet man die oberste Leitungsposition innerhalb eines Unternehmens. Er oder sie sorgt dafür, dass die betrieblichen Prozesse des Unternehmens problemlos ablaufen und ist für den Gesamterfolg des Unternehmens zuständig. Dementsprechend übernimmt der Geschäftsführer auch sämtliche Verantwortungen für den Kurs des Unternehmens.

Die jeweilige Gesellschaftsform des Unternehmens ist ausschlaggebend für die Befugnisse des Geschäftsführers. Bei einer Aktiengesellschaft gilt beispielsweise der Vorstand als oberstes Organ des Unternehmens und ist somit für die Leitung bzw. Geschäftsführung zuständig. Im Falle einer GmbH unterliegt der Geschäftsführer hingegen den Anweisungen der Gesellschafter und handelt in ihrem Sinne. Zu den Aufgaben des Geschäftsführers zählt außerdem die Konzeption und Umsetzung einer Unternehmensstrategie, die den Wert des Unternehmens langfristig steigert.

Welche Aufgaben hat ein Geschäftsführer?

Welche Tätigkeiten der Geschäftsführer letztendlich ausübt, hängt vor allem von der Größe des Unternehmens ab. Bei kleinen und mittelständischen Unternehmen ist der Geschäftsführer für gewöhnlich alleine für die Führung des gesamten Unternehmens zuständig (Alleingeschäftsführung). Bei großen Unternehmen gibt es meist mehrere Geschäftsführer, die in einzelnen Bereichen tätig sind. Zu den typischen Teilbereichen zählen unter anderem Produktionen, Finanzen, Personal und Vertrieb.

Die Geschäftsführer müssen stets bestens über den wirtschaftlichen Zustand des Unternehmens informiert sein und je nach Bedarf den Kurs des Unternehmens effektiv steuern können. Ihm oder Ihr unterliegen sowohl das strategische, als auch das operative Geschäft. Die Jobbeschreibung des Geschäftsführers verlangt darüber hinaus eine vollständige Definition und Umsetzung einer erfolgreichen Unternehmensstrategie. Das Tätigkeitsfeld des Geschäftsführers umfasst also nicht nur den reibungslosen Ablauf des Tagesgeschäfts, sondern auch alle organisatorischen, kaufmännischen und personellen Aspekte.

Zu den Aufgaben des Geschäftsführers zählen unter anderem:

  • Strategische Führung des Unternehmens: Etablierung und langfristige Umsetzung einer Unternehmensstrategie, Positionierung des Unternehmens am Markt bzw. Wettbewerb und Definition der entsprechenden Unternehmensziele.
  • Entwicklung von Maßnahmen: Konzeption von Maßnahmen zur Prozess-, Zeit-, Kosten- und Qualitätsoptimierung. Die Einführung von Innovationen (Technologie und Produkte), der Einsatz von Werbemitteln sowie die Verbesserung der Beziehungen zu Kunden und Lieferanten.
  • Führung und Förderung der Angestellten: Gewinnbringender Einsatz der Angestellten, effektive Verteilung der Aufgaben und Motivation der Belegschaft.
  • Planung der Finanz und Controlling: Gewinnorientierter Ausbau des Unternehmens unter Berücksichtigung der finanziellen Lage. Überwachung der Liquidität und Finanzplanung.
  • Reibungsloser Ablauf des Tagesgeschäfts: Kontrolle und Optimierung der Arbeitsabläufe, der Produktivität und der Qualität. Sicherung der Auftragslage und betriebswirtschaftlichen Stabilität.
  • Repräsentation des Unternehmens: Die Geschäftsführer repräsentieren das Unternehmen sowohl intern als auch in der Öffentlichkeit.
  • Berichterstattung: Berufung von Gesellschafterversammlungen sowie regelmäßige Berichterstattung an Gesellschafter und Vorstand über aktuelle Unternehmensentwicklungen.

Bei einer GmbH übernimmt der Geschäftsführer außerdem die Aufgabe der rechtlichen Unternehmensvertretung. Dazu zählen unter anderem steuerrechtliche Pflichten wie die Abgabe der Lohnsteuer, die Mitteilungspflicht ans Handelsregister, die ordnungsgemäße Buchführung sowie die Vorlage des Jahresabschlusses. Im schlimmsten Fall ist der Geschäftsführer bei einer GmbH auch für die Beantragung eines Insolvenzverfahrens zuständig.

Welche Fähigkeiten benötigt man als Geschäftsführer?

Geschäftsführer werden in praktisch jedem Bereich und jeder Branche gebraucht. Die Anforderungen für Führungsposition sind komplex. Ein guter Geschäftsführer besitzt deshalb vielfältige Qualifikationen.

Dazu zählen neben dem fachlichen Know-How auch Soft Skills:

Hard Skills eines Geschäftsführers

Abgesehen von der Leitung des Unternehmens, der Kontrolle der Arbeitsprozesse und der Fähigkeit effektiv Probleme zu lösen, gelten folgende Hard Skills als essenziell für den Job des Geschäftsführers:

  • Kaufmännische, betriebswirtschaftliche und rechtliche Kentnisse
  • Analytisches und strategisches Denken
  • Auswertung von unternehmensrelevanten Daten
  • Wissensmanagement
  • Projekt-, Risiko- und Change-Management
  • Umfangreiche Kenntnisse in den Bereichen EDV und Fremdsprachen
  • Die Bereitschaft zu Reisen

Soft Skills eines Geschäftsführers

Der Geschäftsführer muss auch über gute persönliche und soziale Kompetenzen verfügen. Er hat nämlich nicht nur eine Vorbildfunktion innerhalb des Unternehmens, sondern repräsentiert das Unternehmen auch nach außen. Dementsprechend sollte der Geschäftsführer idealerweise folgende Soft Skills besitzen:

  • Angenehmer Führungsstil: Eine kooperative, motivierende und empathische Führung ist optimal, um zugleich die Zufriedenheit und Produktivität der Mitarbeiter zu gewährleisten.
  • Professionelle Kommunikation: Eine ausgeprägte Kommunikationsstärke benötigt der Geschäftsführer sowohl für interne als auch externe Gespräche und Verhandlungen.
  • Empathie: Ein gewisses Maß Einfühlsamkeit und Menschenkenntnis ist für Führungsposition sehr hilfreich.
  • Crossfunktionale Fähigkeiten: Als Geschäftsführer muss man in der Lage sein, unterschiedliche Teams und Abteilungen zusammenzuführen, die Arbeit der einzelnen Mitarbeiter zu fördern und eine Schnittstelle für kooperatives Arbeiten bereitzustellen.
  • Flexibilität und effektive Entscheidungsfindung: Der Geschäftsführer muss im Rahmen seiner Arbeit viele Entscheidungen treffen und sollte deshalb möglichst schnell und präzise die Vor- und Nachteile abwiegen können und zugleich die Argumente Anderer berücksichtigen.
  • Hohe Stressresistenz: Die Fähigkeit viele Aufgaben gleichzeitig zu bewältigen und auch unter hohem Stress einen kühlen Kopf zu bewahren sind für die Position des Geschäftsführers unverzichtbar.
  • Fähigkeit zu Verhandeln: Die Fähigkeit im Sinne des Unternehmens zu verhandeln und das bestmögliche Verhandlungsergebnis zu erzielen gilt als eine der wichtigsten Kernkompetenzen des Geschäftsführers.

Abgesehen von den bereits genannten Soft und Hard Skills muss der Geschäftsführer auch Kenntnisse zur aktuellen Arbeitsrechtslage besitzen. Deshalb empfiehlt es sich auch, als Geschäftsführer regelmäßig an Fortbildungen teilzunehmen.

Welche Ausbildung braucht man, um Geschäftsführer zu werden?

Man kann sich nicht auf klassischem Wege zum Geschäftsführer ausbilden lassen. Stattdessen steigt man entweder über einen langen Zeitraum von Stufe zu Stufe im Unternehmen auf, bis man die Führungsposition erreicht hat, oder man verfügt über jede Menge Berufserfahrung. Damit man im Top-Management mithalten kann, sollte man sich als Geschäftsführer außerdem konstant fortbilden.

Eine abgeschlossene kaufmännische, technische oder betriebswirtschaftliche Ausbildung ist grundsätzlich vorteilhaft für den Beruf des Geschäftsführers, um sich für die Position des Geschäftsführers qualifizieren zu können. Man benötigt für gewöhnlich einen Zeitaufwand von mindestens 10 Jahren, was ein Studium oder eine Ausbildung sowie eine möglichst umfangreiche und vielseitige Berufserfahrung beinhaltet. Dies gilt jedoch nicht für Selbstständige, die ihr eigenes Unternehmen gründen und nur wenige oder gar keine Angestellten haben.

Neben der Ausbildung und der beruflichen Erfahrung spielt auch die juristische Verantwortung eine wichtige Rolle für die Position des Geschäftsführers. Der Geschäftsführer haftet nämlich persönlich für seine Entscheidungen oder Fehler im Unternehmen. So sollte der Geschäftsführer beispielsweise angemessene Kenntnis zur Rechtslage bei Themen wie Entlassungen, Kündigungsfristen und Lohnzahlungen haben.

Um als Geschäftsführer immer auf dem neusten Stand zu bleiben, sollte man regelmäßig an Kursen und/oder Schulungen für Geschäftsführer teilnehmen. Eine kontinuierliche persönliche Weiterbildung ist zum Beispiel nur möglich, wenn eine erweiterte Führungskompetenz gegeben ist. Darüber hinaus können im Rahmen von Fortbildungen die kommunikativen Fähigkeiten und das Verhandlungsgeschick gestärkt werden. Dabei helfen beispielsweise Kurse zu Themen wie Coaching und Mitarbeiterführung.

Ein weiterer wichtiger Themenbereich in der Weiterbildung ist das Change-Management und die digitale Transformation. Themen wie digitale Wettbewerbsfähigkeit, Cyber-Security und interne Digitalisierung sind mittlerweile extrem wichtig. Dementsprechend ist es die Aufgabe des Geschäftsführers nicht nur das Tagesgeschäft zu führen, sondern auch das Unternehmen mit einer langfristigen Zukunftsstrategie zu leiten.

Ein Seminar mit Fokus auf den persönlichen und sozialen Kompetenzen ist für Geschäftsführer quasi unabdingbar. Der Geschäftsführer muss stets überzeugend und professionell auftreten, mit seiner Rhetorik überzeugen und trotz enormen Stresses optimale Leistungen bringen können. Hierbei ist ein gezieltes Coaching für Geschäftsführer besonders hilfreich.

Wie viel verdient ein Geschäftsführer?

Geschäftsführer haben eine besonders große Verantwortung und sind für eine Vielzahl an Aufgaben zuständig. Dementsprechend zählen Sie in der Regel zu den Spitzenverdienern innerhalb des Unternehmens. Das genaue Gehalt lässt sich jedoch nicht grundsätzlich bestimmen. Das Gehalt des Geschäftsführers ist stark abhängig von Faktoren wie Unternehmensgröße, Branche, berufliche Erfahrung, Standort des Unternehmens, Leitungsspanne und Budgetverantwortung. Bei einer GmbH wird die Vergütung des Geschäftsführers außerdem von der Gesellschafterversammlung bestimmt.

Zusätzliche Vergütungen wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld, Pensionen, Tantiemen oder einen Firmenwagen spielen bei der Bestimmung des Gehalts natürlich auch eine wichtige Rolle. Generell kann man davon ausgehen, dass ein Geschäftsführer in Deutschland zwischen 100.000 und 370.000 Euro (brutto) pro Jahr verdient. Je nach Verantwortungsbereich und Berufserfahrung können die Gehälter bis auf 1.500.000 Euro (brutto) pro Jahr ansteigen.

Wie wird man zum Geschäftsführer?

Wer Geschäftsführer werden will, muss in der Regel viele Jahre darauf hinarbeiten, bis er oder sie letztendlich in der gewünschten Position landet. Grundsätzlich kann jede juristisch natürliche Person Geschäftsführer werden, vorausgesetzt sie ist unbeschränkt geschäftsfähig. Der Aufstieg zum Geschäftsführer erfolgt Schritt für Schritt und erfordert jahrelange Praxiserfahrung. Viele Geschäftsführer haben zuvor beispielsweise als Abteilungsleiter oder Assistenz der Geschäftsführung gearbeitet.

Um in einer GmbH Geschäftsführer zu werden, muss man von der Gesellschafterversammlung des Unternehmens bestellt und abberufen werden. Die Bestellung zum Geschäftsführer muss in diesem Fall auch im Handelsregister vermerkt werden.

Welche Risiken bringt die Stelle als Geschäftsführer mit sich?

Die Stelle des Geschäftsführers bringt eine Vielzahl an Pflichten mit sich, von denen nicht alle klar gesetzlich definiert sind. Insbesondere durch die Rechtsprechung ist ein umfangreicher Pflichtenkatalog entstanden, dessen Berücksichtigung in der Verantwortung des Geschäftsführers liegt. Der Geschäftsführer muss dementsprechend bestens über die Gesetze und Pflichten informiert sein, sodass er eine persönliche Haftung vermeiden kann.

Der Geschäftsführer haftet jedoch nicht für jede unternehmerische Fehlentscheidung. Dass sich eine Entscheidung im Nachhinein als falsch herausstellt, ist nämlich noch keine Grundlage für die Schadensersatzpflicht. Der Geschäftsführer genießt grundsätzlich einen weiten Handlungsspielraum bei seinen geschäftlichen und unternehmerischen Entscheidungen. Es ist kein Geheimnis, dass unternehmerische Entscheidungen mit einem hohen Risiko verbunden sind. Deshalb haftet der Geschäftsführer in der Regel nur persönlich, wenn man ihm ein klares pflichtwidriges Verhalten nachweisen kann. Zu unterscheiden ist die Haftung des Geschäftsführers im Innenverhältnis, gegenüber der Gesellschaft und den Gesellschaftern, von der Haftung im Außenverhältnis gegenüber Dritten.

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